Eine alte Bauernregel besagt: Scheint am Dreikönigstag die Sonne, gibt es Frieden im kommenden Jahr. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sieht es nicht so aus, als wäre uns dieses Jahr ein solches Glück beschieden, schade... aber wahrscheinlich ist das die Rache der Wettergötter für den menschgemachten Klimawandel...
Wenigstens Schnee hätte ich dann schön gefunden, aber den hat es gestern einfach so weggeregnet, weggewischt und so haben wir heute Suppenwetter.
Irgendwas ist ja immer.
Und so gedenken wir heute Frau Holle, deren Wurzeln in lokalen Mythen und Sagen liegt.
Frau Holle (oder Hel, Holla, Holda, manchmal gleichgesetzt mit Frygg) gilt als erdumspannende Muttergöttin, sie regiert über die Jahreszeiten und fungiert als weise, heilende Schutzgöttin von Natur, Haus und Hof.
Und wenn Sie einen Holunder im Garten stehen haben, in dem sich gerne gute Geister niederlassen und der mit Frau Holle in Verbindung gebracht wird, sollten Sie diesen hegen und pflegen, wenn schon nicht für sich als Vitaminbombe in Form der Beeren (aber bitte nicht roh verzehren!) oder die fiebersenkende Wirkung der Blüten, dann wenigstens für die Vögel. (Ist auch wichtig!)
Im Laufe des Jahres verwandelt sich Frau Holle wie die Jahreszeiten und symbolisch für die verschiedenen Lebensphasen der Frau: Im Frühling ist sie eine zarte, weiße Jungfrau, deren Licht die Natur erhellt Im Sommer wandelt sie sich dann zur roten, fruchtbaren Göttin oder erwachsenen Frau, die selbst Leben hervorbringen kann. Und erst ab dem Spätherbst sammelt sie ihre Kräfte und entwickelt sich zu einer weisen, alten Frau. Passend zur dunklen Jahreszeit schreibt der Volksglaube ihr hier die Farbe Schwarz zu.
Mit dem 6. Januar endet der Zyklus und ein neuer beginnt.
Also feiern wir doch das ein wenig... man merkt es ja auch schon, daß die Tage länger werden und die Nacht sich viel früher und länger in ein grau bis hellgrau verwandelt, lach.
Anbei das wunderbare Rezept meiner Großmutter für Holunderblütensaft (jawohl, kein Sirup!), der im Sommer kühl und prickelnd aufgegossen, den Durst löscht, und sollten Sie im Winter noch davon haben, mit heißem Wasser aufgegossen gegen Erkältung und (leichtes) Fieber hilft.
10 –12 l Wasser
2 Pfund Zucker
1/4 l Apfelessig
3 ungespritzte Zitronen, in Scheiben geschnitten
Holunderblüten
ein paar Stengel Zitronenmelisse (optional)
Das Wasser mit den ganzen Zutaten ansetzen und 3 Tage stehen lassen.
Täglich öfters umrühren und am Ende durch ein Tuch filtern.
In Flaschen füllen und im Einkochautomaten 20-30 min auf 70°C erhitzen.
Alternativ: Den Saft in einem Topf erhitzen und heiß in gereinigte Flaschen füllen. Nach dem Verschließen auf den Kopf stellen und abkühlen lassen.
6. Januar
Frau Holle
newsletter Januar 2025