Salz- und Pfefferstreuer

wendbarer Salz- und Pfefferstreuer

Meisterstück und Abschlussarbeit

zum Thema Prinzip seriell

Silber 925/-, Edelstahl, Ebenholz, Speckstein

2006

Katalog- und Ausstellungsteilnahme bei MANU FACTUM 2007 Staatspreis für das Kunsthandwerk in NRW

Salz und Pfeffer sind sehr gegensätzliche Begriffe, sie versinnbildlichen Schwarz und Weiß, Himmel und Hölle - durch ihre Bedeutung der Reinheit und der höllischen Schärfe, und damit auch Oben und Unten, Gegensätze die durch die Wendemöglichkeit des Streuers aufgegriffen werden.

Konzeption (Kurzfassung):

Eine Serie kann eine Zusammenstellung sein kann, eine Serie bedeutet genauso gut eine Form von Ordnung.

Bei der Entwicklung des Salz- und Pfefferstreuers wurden folgende Dinge berücksichtigt:

Die Formgebung soll schlicht und zurückhaltend sein und für sich sprechen.

Der Streuer soll dabei aber rein funktionalen Ansprüchen genügen.

Die verwendeten Materialien sollen auf den Inhalt schließen lassen, so dass es auch ohne Kenntnis von Sprache möglich ist, den Streuer zu benutzen.

Die Zielgruppe von einem solchen Geräteensemble sind Leute, die auch sonst Wert auf hochwertige Produkte legen, die sich gerne mit etwas Besonderem umgeben möchten und Einzelstücke bevorzugen, da es sich durch die Handarbeit und den Arbeitsaufwand um einen Luxusartikel handelt.

Es sollte aber auch eine kostengünstige industrielle Produktion möglich sein.

Mechanischen Vorrichtungen des Streuers sollen leicht und praktisch zu handhaben sein, damit jeder Benutzer mit dem Gerät zurechtkommt.

Der Entwurf

Ein wendbarer Streuer, der Salz- und Pfefferstreuer in einem ist.

Für das Benutzen des jeweiligen Streuers wird der Streuer einfach auf den Kopf gestellt, so dass das gewünschte Streugut oben liegt.

Durch eine Verschlussmechanik als drehbarer Deckel wird verhindert, dass Salz oder Pfeffer verstreut werden.

Salz und Pfeffer sind von außen erkennbar durch die Wahl der Materialien (Speckstein und Ebenholz) und durch einen Hell – Dunkel – Kontrast mit den jeweils verwendeten Metallen.

Der Korpus des Salzstreuers ist dabei dunkler als der des Pfefferstreuers.

Das Prinzip des „Zwei-in-einem“, also der Doppelfunktion, gibt es sonst nur bei Reisegegenständen, aber dann auch immer nur im Miniaturformat.

Durch seine Größe und sein Gewicht wird der Streuer aber zu einem schmückenden Tischobjekt und wirkt durch seine Materialien und seine zurückhaltende Farbigkeit im Bereich des Weiß über Grautönen bis zum Schwarz(-braun) elegant und in keiner Weise aufdringlich.

Die Befüllung findet jeweils von unten statt, ist aber durch das Aufeinanderclipsen mittels einer Feder quasi im Inneren versteckt und stört nicht das Erscheinungsbild. Durch den Drehmechanismus werden die Streulöcher immer wieder verschlossen, und so wird gewährleistet, dass kein Salz oder Pfeffer verschüttet wird, weder bei der Benutzung noch beim Befüllen.

Bei der Verpackung handelt es sich also um zwei halbschachtelartige „Filzmützchen“, die später als Eierwärmer verwendet werden können, was sich bei einem Salz- und Pfefferstreuer sehr gut anbietet.

Materialauswahl

Salz, so wie wir es heute industriell gewonnen und verarbeitet kennen, ist weiß und macht einen kühlen Eindruck.

Das Material für den Salzstreuer sollte die Kühle des weißen Salzes unterstreichen.

Da Salz ein „aggressiver“ Stoff ist, mußte dies bei der Materialwahl ebenfalls beachtet werden, da so sonst evtl. giftige Metallchloride mit in die Speisen gelangen können.

Salz ist zwar ein Naturprodukt, doch es ist nicht organischen Ursprungs, sondern fest und kristallin.

Als Materialien wurden Edelstahl, da es unbedenklich in Verwendung mit Salz ist, kombiniert mit weißem Stein verwendet.

Als kristallin anmutende Steinmaterialien boten sich zum Beispiel Marmor oder Speckstein an.

Da Speckstein leichter zu bearbeiten war, wurde zu diesem Material tendiert, da es so selbst in jede gewünschte Form gebracht werden konnte.

Pfefferkörner (schwarzer Pfeffer) ist ein Naturprodukt, organisch, von kugeliger, runder Form.

Pfeffer an sich verbreitet wohlige Wärme, wenn man ihn isst, aber sein Geschmack kann sich bis zu feuriger Schärfe ausdehnen.

Da es sich bei dem Streuer um einen Gebrauchsgegenstand handelt, wäre ein Material wie Gold zu teuer, obwohl es einen warmen Eindruck vermittelt, deshalb wurde Silber ausgewählt, welches einen wärmeren Charakter als Edelstahl hat, zu dem es in Konkurrenz steht.

Als Zusatzmaterial bietet sich der Werkstoff Holz an, da es wie Pfeffer ein gewachsener Rohstoff ist. Holz ist zudem ein „warmer“ Stoff und mit Holz lässt sich ein Feuer entfachen, wie es der Pfeffer zu verbreiten versteht.

Um zu zeigen, dass es sich um schwarzen Pfeffer handelt, wurde sehr dunkles Holz (Ebenholz) verwendet.

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